- Glaubensfreiheit
Schutzbereich
Glaube ist jede Überzeugung von der Stellung des
Menschen in der Welt und seine Beziehung zu
höheren Mächten und tieferen Seiensschichten
innere Überzeugung (Art. 4 I, III)
(forum internum)
Bekenntnis (Art. 4 II)
(forum externum)
Plausibilitätsprüfung
muss durch Religion nicht zwingend vorgegeben sein
Reichweite:
Glaubensbezug
z.B.: Verkauf von Speisen
(-), rein kommerzieller Hintergrund
z.B.: Scientology
(-), rein kommerzieller Hintergrund
einheitliches GRpersönlicher Schutzbereich: eigene Entscheidungsreife (nach Eigengestaltung Art. 4 GG mangels verbindlicher Regelung)- sonst Prozessstandschaft der Eltern§15 KErzG ab 14. Lebensjahr
Gesamtansicht über die Welt und das Leben
(-): Überzeugung zu Teilaspekten
z.B. Politik, Natur, Ästhetik
Kollekive Glaubensgemeinschaft
grundsätzlich jede
Art. 4 dient dem Minderheitenschutz
- egal ob groß oder klein
aber keine individuelle Überzeugung
kollektive Glaubens- und Bekenntnisfreiheit, Art. 3 III 1 GG(P) ist das Kollektiv der Gläubigen
direkt geschützt, oder über Art. 19 III
- Arg. Sonderstellung Staat Kirche keine Körperschaft
- nicht bloß als Vorwand, nicht die überwiegende Tätigkeit auf Gewinnerzielung gerichtet
negative
Glaubensfreiheit, Art. 4 I GG, Art. 3 III 1 GG
man darf etwas tun, muss aber nicht
z.B.: Kruzifixentscheidung
Gebot der weltanschaulich - reli-
giösen Neutralität des Staates
abgeleitet aus Art. 4 I, 3 III 1 GG, Art. 33 III, Art. 136 I und IV, 137 I WRV iVm Art. 140 GG
insb. relevant, wenn Behörde bestimmte Religionsgruppen (z.B.: ev. Jugendgruppe) bezuschusst
objektiv-rechtliches Verfassungsprinzip, begründet als solches keine einklagbaren subj. Rechte von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften- ggf. Abwehranspruch bei Verletzung von Grundrechten, aus denen Neutralitätspflicht hergeleitet wird
> Neutralität als offene und übergreifende, die Glaubensfreiheit für alle Bekenntnisse gleichermaßen fördernde Haltung - kein Verstoß durch bloß passive Verwendung eines religiösen Symbols (VGH München - 5 B 22.674)
- Unterscheide erzwungene Konfrontation v. z.B. Schülern - Möglichkeit Abstand zu halten z.B. in Behörde
Sonntagsgrundrecht
aus Art 4 I, II iVm 140 GG, 139 WRV
Schutz der Sonntagsruhe
Selbstbestimmungsrecht
Art. 135, WRV iVm Art. 140 GG
e.A., BVerwG (alt): der Gerichtsbarkeit entzogen
(neu), BGH:
§ 40 I VwGO (+)
Arg.: Gerichte prüfen auch Binnenrecht
anderer Körperschaften, zB Vereinssatzungen
Konkurrenz zu Art. 9 I GG bei Kollektiv?- ganz h.M.: Religiöse Kollektivfreiheit ergibt sich aus Art. 4 I, II GG iVm Art. 140 GG iVm 137 II WRV
- sonst Art. 19 III GGbei wirtschaftlichen Gesellschaften
- nicht bloß als Vorwand, nicht die überwiegende Tätigkeit auf Gewinnerzielung gerichtet
- auch partielle Pflege umfasst
bei geistigem Gewand und Inhalt sowie äußerem Erscheinungsbildbei ScientologySchranken (Rechtfertigung)
(rein vom Wortlaut her)
schrankenloses Grundrecht
(P) wie ist trotzdem Ein-
schränkung möglich?
a.A.: Differenzierung,
Art. 5 II analog
forum internum: keine Schranken
forum externum: Art. 5 II analog
con.: einheitlicher Schutzbereich von Art. 4
a.A.: Bei kollektiver Glaubensfreiheit: Herleitung von Schranken
aus Weimarer Reichsverfassung
Art. 136 I,137 III WRV iVm 140 GG
con.: WRV hatte in Art. 135 weiteren Vorbehalt, der nicht inkorporiert wurde
con.: WRV erfasste nur Religion, nicht aber Gewissen / Welt-
anschauung, Anwendung > Schlechterstellung der Religion
Kreuz im Gerichtssaal
kein Leistungsrecht der
christlichen Verfahrenbeteiligten
verfassungswidrig
aber nur Abwehranspruch der Verfahrensbeteiligten
Kruzifixe / Kreuze
in Schulen
(str) status positivus der
christlichen Schüler, Art. 4
con.: liefe auf Mehrheitsbeschluss hinaus,
Art. 4 ist aber gerade Minderheitenschutz
status negativus der nichtchristlichen
Schüler (negative Glaubensfreieheit)